45 Betriebe und Einrichtungen haben sich auf der 11. Ausbildungsplatzbörse in der Haselünner Stadthalle präsentiert.
Schülerinnen und Schüler zeigten bei regen Info-Gesprächen starkes Interesse.
Welcher Beruf passt zu mir? Welche Anforderung stellt der Ausbildungsberuf an mich? Welcher Schulabschluss ist die Voraussetzung? Welche Fähigkeiten werden erwartet? So lauteten die Fragestellungen, mit denen etwa 400 Schülerinnen und Schüler ab den achten Klassen aus der Region Haselünne und Herzlake die professionell aufgezogene Messe besuchten. Viele Fragen wurden genauso professionell von den Vertretern der Firmen und Einrichtungen beantwortet.
Wie vor Corona
Martin Gerenkamp, Erster Kreisrat des Landkreises Emsland, Haselünnes Bürgermeister Werner Schräer und Michael Gilbers, Schulleiter der Bödiker-Oberschule, eröffneten die Messe am Samstagvormittag. Alle freuten sich, „dass die Berufsfindung endlich wieder so stattfinden kann, wie es vor Corona üblich war“. Das wichtigste Ziel der Ausbildungsplatzbörse sei es, junge Menschen auf dem Weg in ihre Ausbildung vorzubereiten.
„Mit einer Vorwahl und einer Entscheidung für eine Berufsausbildung wollen wir die Schüler nicht alleinlassen. Wir möchten Orientierung und Entscheidungshilfen bieten“, sagten Schulsozialarbeiter Ingo Schmit und die Pädagogin Ellen Kamphus von der Bödiker-Oberschule in Haselünne. Im Unterricht sind die Schüler ab der achten Klasse auf die Messe in der Stadthalle vorbereitet worden. „Damit sie sich alles merken können, was sie über die Betriebe in Erfahrung bringen, haben die Schüler Erkundungsbögen erarbeitet“, erklärte Kamphus.
Nach den großen Erfolgen der vorangegangenen Haselünner Ausbildungsbörsen lautete das Motto auch für 2021 wieder schlicht und einfach „Bock auf Ausbildung“. Und „richtig Bock auf Ausbildung“ hat auch die Zehntklässlerin Emelie Töller. In einem Gespräch mit unserer Zeitung am Rande der Ausbildungsbörse verriet sie, dass sie „Maurerin werden möchte“.
Lebendige Gesprächsrunde
Das sorgte für große Begeisterung, besonders bei Mario van der Ahe, Ausbilder bei der Haselünner Firma Voss Gebäude Technik, und bei Carl-Wilhelm Vehmeyer, Gesellschafter der E. A. Vehmeyer OHG. Gemeinsam mit Ingo Schmit und Ellen Kamphus fragten sie am „runden Tisch“ Emelie und Till Koormann, der die 8. Klasse besucht, nach beruflichen Zukunftsplänen.
„Denn für uns ist es immer schön, wenn sich junge Menschen aus Haselünne für unsere Berufe interessieren. Da ist eine Messe wie diese hier ideal, um unsere Berufe vorzustellen“, sagten van der Ahe und Vehmeyer. „Eine solch professionelle Veranstaltung löst auch gewisse Hemmschwellen, denn die Schüler gehen nicht einfach so zu den Betrieben“, ergänzten Schmit und Kamphus.
„Auch meine Freundin macht demnächst eine Ausbildung im Elektrohandwerk, da bin ich als Maurerin nicht allein“, sagte Emelie und widersprach dem „Klischee, dass Mädels doch lieber in einem Büro am PC sitzen möchten“. Allerdings sei es schon so, „dass viele Mädchen eine weiterführende Schulbildung anstreben“, weiß Lehrerin Kamphus. „Das strebe ich nach meiner Meisterprüfung als Maurerin natürlich auch noch an. Vielleicht studiere ich danach“, sagte Emelie.
Noch ein bisschen Zeit mit der Berufsfindung „kann und will“ sich Till Koormann geben. „Das ist typisch in der achten Klasse“, sagte Schulsozialarbeiter Schmit. „Aber ich denke, ich tendiere schon in Richtung Handwerk“, antwortete Till nach kurzer Überlegung. Dann ging es für Emelie und Till schon wieder in die große Halle. „Denn gibt es so viele verschiedene Berufe, von denen wir noch gar nichts wissen“, sagte Emelie lächelnd.
Für die Bewirtung der zahlreichen Besucher – viele Schülerinnen und Schüler hatten ihre Eltern und Großeltern dabei – sorgte die Schülerfirma der Bödiker Oberschule. Alles fand im Rahmen eines eigens für die Ausbildungsbörse entwickelten Hygienekonzepts sowie unter Einhaltung der 3G-Regeln statt.